Glaube an die Stabilität des Goldes – Schaut man sich die Währungsgeschichte an, so zeigt sich, dass Fiat-Währungen irgendwann kollabieren.

«Diesmal ist alles anders», dieser Glaube hat schon oft ins Unglück geführt, auch an den Finanzmärkten. Schaut man sich die Währungsgeschichte an, so zeigt sich, dass Fiat-Währungen irgendwann kollabieren.

Die beiden Gold- bzw. Währungsexperten James Turk und John Rubino bezeichnen die Geschichte ungedeckter Währungen als «endlose Litanei des Scheiterns». Als Fiat-Währungen werden Währungen bezeichnet, die nicht gegen Gold eingelöst werden können. Wenn eine Währung also nicht in Goldeinheiten definiert ist, sondern von einer Regierung geschaffen und kontrolliert wird, dann ist sie eine Fiat-Währung, weil sie nur durch Anordnung (lateinisch: Fiat) der Regierung existiert. Somit sind Dollar, Euro, Pfund, Franken und andere derzeitige Währungen ebenfalls Fiat-Währungen.

Bewahrung des Werts der Währung

Doch sind Fiat-Währungen wirklich zum Scheitern verurteilt? Ja, sagen die Befürworter eines Goldstandards, weil Regierungen grundsätzlich unfähig seien, den Wert der Währung zu bewahren. Die Argumente sind plausibel, denn jede Regierung ist zwei Gruppen im Volk verpflichtet: den Steuerzahlern und den Empfängern staatlicher Leistungen. Die Steuerzahler ärgern sich über die hohen Abgaben und weigern sich, noch mehr zu zahlen. Die Leistungsempfänger wollen dagegen auf allen möglichen Gebieten von Schule bis Altersvorsorge immer mehr Geld ausgeben. Um es sich mit keiner der Gruppen zu verscherzen, erklären Politiker nicht etwa, dass man nicht mehr ausgeben kann, als man einnimmt, und somit nicht alle Wünsche erfüllbar sind. Sie entscheiden sich angesichts einer Opposition, die den Wählern meist das Blaue vom Himmel verspricht, vielmehr für die Aufnahme von Schulden, um neue Ausgaben zu finanzieren, ohne die Steuern erhöhen zu müssen. Und dann wird genug neues Geld in Umlauf gebracht, um das resultierende Defizit zu decken.

fiatgeld wiwo

Die Entscheidung für die Schuldenwirtschaft führt letztlich zu einem schleichenden Wertverlust der Währung, also zu Inflation. Der Dollar etwa hat seit Ende des Goldstandards anno 1971 gegenüber Gold über 90 Prozent des Werts eingebüsst. Beispiele für ausufernde Schulden, überschiessende Inflation und die Zerstörung der Währung gibt es unzählige. Schon die Römer verstanden die Kunst der Geldentwertung meisterhaft. Kaiser verkleinerten entweder die Münzen, schnitten sie in Stücke oder bohrten Löcher hinein, um dadurch noch mehr Münzen prägen zu können, oder sie verwendeten statt Gold und Silber immer weniger wertvolle Metalle als Basis für die Münzen. Und im Frankreich des 18. Jahrhunderts, das wirtschaftlich an das heutige Kalifornien erinnerte, glaubte man eine Zeitlang, je mehr Geld die Regierung drucke, desto stärker steige der Wohlstand, und durch die Steuerung der Geldmenge sei Wachstum ohne Inflation erreichbar. Im Jahr 1720 kletterten die Preise daraufhin monatlich um 23 Prozent.

Die Extremversion lieferte die Weimarer Republik. Bis 1921 überwies Deutschland rund ein Drittel der aus dem Ersten Weltkrieg resultierenden Reparationszahlungen, geriet dadurch an die Grenze der Belastbarkeit und weigerte sich schliesslich, den Rest zu zahlen. Dies beantworteten Frankreich und Belgien mit der Besetzung des Ruhrgebiets, des Herzstücks der deutschen Industrie, was die Wirtschaft noch mehr schwächte. Deutschland warf schliesslich die Notenpresse an, und im Jahr 1923 kostete ein Laib Brot 1,5 Millionen Mark.

Glaube an die Stabilität des Goldes

Ist diesmal wirklich alles anders? Die Menschen haben schliesslich aus der Geschichte gelernt und sind schlauer geworden. Zudem fehlt Regierungen der Durchgriff auf die Währung, weil viele Notenbanken eine gewisse Unabhängigkeit geniessen. Werden daher die heutigen führenden Währungen niemals den Weg des argentinischen Peso oder der Mark der Weimarer Republik gehen? Die Antwort auf diese Frage ist derzeit noch eine Glaubenssache. Auch der Goldstandard war nicht frei von Krisen und Kritik. So konnten die USA Anfang der siebziger Jahre, als der Dollar als Leitwährung auf einer Golddeckung beruhte, ihre Verpflichtungen infolge des teuren Vietnamkrieges nicht mehr einhalten. Zudem orten etliche Ökonomen den Goldstandard als Auslöser von Deflation.

Fest steht jedenfalls, dass der Niedergang einer Fiat-Währung stets dem gleichen Drehbuch folgt: Der Staat erhöht die Ausgaben, um zu hohe Bedürfnisse zu erfüllen, die Schulden steigen stark an, und dann entzieht sich eine Nation den Verpflichtungen, indem sie die Währung schwächt oder gar zerstört. Schon in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts soll Literaturnobelpreisträger George Bernard Shaw daher gesagt haben: «Sie müssen sich entscheiden, worauf Sie vertrauen: auf die natürliche Stabilität des Goldes oder die Ehrlichkeit und Intelligenz der Regierung. Bei allem Respekt für diese Gentlemen rate ich Ihnen, solange das kapitalistische System existiert, votieren Sie für Gold.»

Quellen: www.nzz.ch / Digitalwährung Fiatgeld Börsenhttps://platincoinsite.blog

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